MFG-STAR

Testscreen

Seit 2000 wird der Nachwuchspreis von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) ausgelobt: Vier Nachwuchsregisseur:innen bewerben sich mit ihrem Abschlussfilm, Erstlings- oder Zweitlingswerk um die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung. Ihre Spielfilme werden bei der TeleVisionale aufgeführt und mit einem Filmgespräch begleitet. Über den bzw. die Gewinner:in entscheidet traditionell eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Filmlandschaft.

NOMINIERUNGSKOMMISSION 2023:

  • Oliver Baumgarten (Filmpublizist, Journalist und Kurator)
  • Sonja Hofmann (Festivalleiterin Kinofest Lünen)
  • Oliver Krause (Leiter Drehbuch- & Entwicklungsförderung bei der MFG)
  • Jennifer Stahl (Geschäftsführerin der Produzentenallianz Initiative für Qualifikation)
  • Urs Spörri (Festivalleiter TeleVisionale Baden-Baden)

MFG-Star 2023

MILENA ABOYAN für ELAHA

Jurybegründung MFG-Star

In ELAHA erzählt Milena Aboyan eindrücklich von einer jungen Kurdin, die ihre Familie und ihre Kultur liebt und die, wie sie im Film sagt, "nur nicht einverstanden ist mit einigen ihrer Regeln".

Sie kämpft um die Macht über ihren eigenen Körper, gegen die patriarchalische Idee von weiblicher Unschuld und Jungfräulichkeit.

Milena Aboyan erzählt diese Geschichte eines moralischen Dilemmas ohne jede Vorverurteilung. Sie bleibt ganz nah an ihrer Hauptfigur, (mutig und vielschichtig dargestellt von Bayan Layla) an ihrer körperlichen Lust - und ihrer inneren Zerrissenheit.

Der Film hat eine große Kraft, weil er mit komplexen Figuren und starken Bildern authentisch und feinfühlig eine Geschichte erzählt, die wesentlich ist. Und dabei vor allem von Menschen berichtet, die sich nicht so einfach in Gut und Böse aufteilen lassen.
Menschen, die lieben und kämpfen und verzweifelt versuchen, ihre kulturelle Identität in Einklang mit ihren Sehnsüchten zu bringen.

Ich gratuliere Milena Aboyan ganz herzlich zum MFG-STAR 2023!

Alleinige Jurorin MFG-STAR 2023
Caroline Link (Regisseurin und Drehbuchautorin)

 

DIE NOMINIERTEN 2023

MILENA ABOYAN für ELAHA (SWR/ARTE)
CHRISTINA EBELT für MONSTER IM KOPF (ZDF – Das kleine Fernsehspiel/ARTE)
MAX GLESCHINSKI für ALASKA (ZDF – Das kleine Fernsehspiel)
BIRGIT MÖLLER für FRANKY FIVE STAR (ZDF – Das kleine Fernsehspiel)

JURORIN CAROLINE LINK, REGISSEURIN UND DREHBUCHAUTORIN

Von 1986 bis 1990 besuchte Caroline Link die Hochschule für Fernsehen und Film HFF in München, arbeite währenddessen auch als Regieassistentin und Drehbuchautorin für die Krimi-Serie DER FAHNDER. Ihr Abschlussfilm SOMMERTAGE wurde auf den Hofer Filmtagen mit dem Kodak Förderpreis ausgezeichnet. 1996 kam ihr erster Spielfilm in die Kinos. JENSEITS DER STILLE gewann zahlreiche Preise und wurde für einen Oscar nominiert. Es folgten PÜNKTCHEN UND ANTON (1999), NIRGENDWO IN AFRIKA (2001), der 2003 den Oscar in der Kategorie Bester Fremdsprachiger Film gewann, IM WINTER EIN JAHR (2008), EXIT MARRAKECH (2013), ALS HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL (2019) und DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT (2018), der die Kindheitsgeschichte von Hape Kerkeling erzählt und im Kino knapp vier Mio. Zuschauer:innen erreichte. Die ZDFneo Serie SAFE (2022) begleitet vier Kinder und Jugendliche durch ihre psychotherapeutischen Sitzungen. Sie wurde 2023 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.