FERNSEHFILMPREIS

DER DEUTSCHEN AKADEMIE DER DARSTELLENDEN KÜNSTE

Testscreen

Gesucht wurden qualitativ hochwertige, fiktionale Einzelproduktionen ab einer Länge von 70 Minuten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Koproduktionen müssen mit überwiegend deutschsprachiger Beteiligung hergestellt worden sein. Die Erstveröffentlichung (linear oder online) muss zwischen November 2024 und November 2025 erfolgt sein.

Eine Auswahlkommission sowie die Mitglieder der DADK wählen die nominierten zehn Einzelproduktionen, die während der Festivalwoche vor Ort präsentiert werden, aus. Eine unabhängige Jury diskutiert nach dem öffentlichen Screening und gibt ihre Entscheidung über den Gewinner des Fernsehfilmpreises der DADK, den VFF FernsehfilmMusikPreis und einen weiteren Sonderpreis bei der abschließenden Preisverleihung am letzten Festivaltag (05.12.2025) bekannt. 

Die zehn Nominierungen erfolgten durch die Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und die Auswahlkommission 2025:

  • Volker Bergmeister (Kritiker) 
  • Andrea Hische (Kommunikation 3sat) 
  • Michael Ridder (Redakteur bei epd medien)
  • Andreas Schreitmüller (Honorarprofessor für Medienwissenschaft an der Universität Konstanz und ehem. Hauptredaktionsleiter Spielfilm und Fernsehfilm ARTE) 
  • Urs Spörri (Festivalleiter TeleVisionale Weimar)

ANDREAS DRESEN (Jurypräsident), Regisseur und Autor

Andreas Dresen (geb. 1963 in Gera) studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Regie und arbeitet seit 1992 als freier Autor und Regisseur. Mit dem Episodenfilm NACHTGESTALTEN (1999) erlebte er auf der Berlinale 1999 seinen Durchbruch. Es folgten zahlreiche – vielfach national wie international prämierte – Filme, wie HALBE TREPPE (2001), ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären der Berlinale, der Publikumserfolg SOMMER VORM BALKON (2005), WOLKE 9 (2007), ein Drama über Liebe und Sexualität im Alter sowie HALT AUF FREIER STRECKE (2011). Der improvisierte Film über das Sterben eines Familienvaters wurde bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt und erhielt dort den Hauptpreis der Sektion „Un Certain Regard“ sowie vier Deutsche Filmpreise. Mit der Literaturverfilmung von Clemens Meyers Nachwenderoman ALS WIR TRÄUMTEN nahm Dresen 2015 am Wettbewerb der Berlinale teil. 2018 wurde GUNDERMANN, das Porträt des ostdeutschen Baggerfahrers und Rockpoeten zu einem überwältigenden Erfolg und wurde mit gleich sechs deutschen Filmpreisen ausgezeichnet. RABIYE KURNAZ GEGEN GEORGE W.BUSH über den Kampf einer türkischen Mutter gegen die willkürliche Verhaftung ihres Sohnes wurde 2022 bei der Berlinale mit den Preisen für die beste Hauptrolle und das beste Drehbuch ausgezeichnet. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehört der Film IN LIEBE, EURE HILDE (2024), mit dem Dresen bereits zum 5. Mal am Wettbewerb der Berlinale teilnahm. Von 2012 bis 2022 war er Verfassungsrichter im Land Brandenburg. Dresen unterrichtet an verschiedenen Filmhochschulen im In- und Ausland und ist Mitglied der Akademie der Künste, der Europäischen Filmakademie sowie Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie.

ELSA VAN DAMKE, Regisseurin und Autorin

Elsa van Damke wird 1994 in Berlin geboren. Sie studiert an der Berliner Hochschule für Technik Regie im Bachelor und feiert mit OH SH*T! (2020) ihren Abschluss und große internationale Erfolge. Ihr Regiepraktikum absolviert sie am Studio Babelsberg. Danach geht es für sie an die Hamburg Media School. LANG LEBE DER FISCHFRIEDHOF (2023) ist ihr preisgekrönter Abschlussfilm, mit dem sie ihren Master in Regie erlangt. Durch den Gewinn des RTL+ Storyteller Wettbewerbs verwirklicht sie 2024 mit ANGEMESSEN ANGRY ein autofiktionales Serienprojekt, welches zwei Grimme-Preise, den Deutschen Serienpreis bei der TeleVisionale und insgesamt drei Fernsehpreis Nominierungen einbringt.

HANNAH VON HÜBBENET, Musikerin und Filmkomponistin

Hannah von Hübbenet hat eine klassische musikalische Ausbildung mit einem Studium der Filmmusik und des Sounddesigns an der Filmakademie Baden-Württemberg kombiniert. Sie ist bekannt für ihre genreunabhängige Herangehensweise an die Filmmusik, in der sie klassische Elemente mit elektronischen Sounds verbindet. Als Komponistin war sie u.a. an der Filmmusik zu ZWEI ZU EINS, KATHARINA TEMPEL – WAS WIR FÜRCHTEN und der Serie CHABOS beteiligt, die bei der diesjährigen TeleVisionale sowohl für den Deutschen Serienpreis als auch den MDM Debütpreis nominiert ist. Filme mit ihrer Musik liefen und waren nominiert unter anderem auf der Berlinale, Filmfestival Max Ophüls Preis, Zürich Filmfestival, DOK Leipzig, DOK.fest München, Deutscher Wirtschaftsfilmpreis, Achtung Berlin Filmfestival, Vittorio Veneto Filmfestival, Utah Film Award und Hot docs Toronto. 2020 gründete sie das Musikkollektiv Field Kit. Das gleichnamige Debütalbum schrieb und produzierte sie mit dem Filmmusiker John Gürtler. 2022 war sie Jurymitglied für Dokumentarfilm beim Max Ophüls Filmpreis und beim Peer Raben Music Award. Hannah von Hübbenet lebt und arbeitet in Berlin.

JERRY KWARTENG, Schauspieler

Bereits mit 17 Jahren übernahm Jerry Kwarteng erste Film- und Fernsehrollen, studierte aber zunächst Jura und leitete in Barcelona eine Event- und Marketingagentur. Seit 2011 erlernte er in verschiedenen Workshops sein schauspielerisches Handwerk, seit 2013 war er in verschiedenen nationalen wie internationalen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Unter anderem war er in der englischen Netflix-Serie ZERO CHILL (2021) im Hauptcast. Von 2020 bis 2024 war Jerry Kwarteng als Dr. Hendrik Althaus in der ARD-Telenovela ROTE ROSEN zu sehen und spielte u.a. in den Serien SCHWARZE FRÜCHTE (2024) und WAPO BERLIN (2020-2025) mit. Er ist außerdem Mitbegründer des Mediennetzwerks „Schwarze filmschaffende Community“, arbeitet bundesweit als Schauspielcoach und ist auch als Synchronsprecher aktiv. 2017 war er Mitglied der Nominierungs-Jury zum Deutschen Schauspielerpreis.

COOKY ZIESCHE, Dramaturgin und Autorin 

Von 1981 bis 1985 Studium Filmwissenschaft/Dramaturgie an der HFF „Konrad Wolf“ in Babelsberg, ab 1986 Dramaturgin im Deutschen Fernsehfunk, ab 92 Redakteurin im ORB (Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg), später rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg), von 2007 bis 2013 freie Producerin, Dramaturgin und Autorin (u.a. für HALBE TREPPE, WOLKE NEUN, HALT AUF HALBER STRECKE von Andreas Dresen und DER FALL BRUCKNER von Ullrich Krause und Urs Egger); ab 2013 Leitung der Abteilung Film des rbb, redaktionelle Verantwortung für die fiktionalen Kinokoproduktionen der Reihen OSTWIND und LEUCHTSTOFF. Zu ihren redaktionellen Arbeiten gehören u.a.: Jo Baiers DER LADEN (1998), der Polizeiruf 110 – TOTES GLEIS (1994), die ersten Filme über den Brandenburger Dorfpolizisten Krause und der Spielfilm DU BIST NICHT ALLEIN (2007) von Bernd Böhlich, Sylke Enders' MONDKALB (2008) sowie Christian Schwochows BORNHOLMER STRASSE (2014) und JE SUIS KARL (2021), EINE BRAUT KOMMT SELTEN ALLEIN (2017) von Buket Alakuş, SOMMER VORM BALKON (2006), GUNDERMANN (2018) und IN LIEBE, EURE HILDE (2024) von Andreas Dresen, DIE ADERN DER WELT von Byambasuren Davaa (2020) und zuletzt:  CALL ME QUEEN vom Emily Atef. Außerdem betreute sie redaktionell mehrere Folgen der Reihe POLIZEIRUF 110 und begleitete die Neuaufstellung des Berliner Tatorts. Seit März 2024 arbeitet sie als freie Dramaturgin und Autorin.