EHRENPREIS 2024

DER DEUTSCHEN AKADEMIE DER DARSTELLENDEN KÜNSTE

Testscreen

DEBÜT IM DRITTEN (SWR) - stellvertretend an die Redaktionsleiterin Stefanie Groß
ZDF/DAS KLEINE FERNSEHSPIEL - stellvertretend an den Redaktionsleiter Burkhard Althoff

Sie zählen zu den wichtigsten Redaktionen und Sendereihen für den Filmnachwuchs. Ohne das Debüt im Dritten des SWR und dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel ist der junge, innovative deutsche Film kaum denkbar. Beide sind Anlaufstellen für erste oder zweite fiktionale Langfilme von Filmemacher:innen, die ihre Ideen und Projekte mit ihrer redaktionellen und finanziellen Unterstützung sowie viel Freiraum umsetzen können – beim ZDF können neben fiktionalen Werken auch Dokus mit Bezug zu Deutschland oder experimentelle Formen eingereicht werden.

Ob als Autorenfilmer:innen oder in Teams, entscheidend ist dabei stets die starke Vision, mit der die schreibenden und inszenierenden Filmeschaffenden in ihre Film-Projekte starten, zu denen inzwischen beim Debüt im Dritten des SWR auch Serien gehören.

Quer durch alle Genres wird nach neuen Talenten gesucht. Dabei ist SWR Redaktionsleiterin Stefanie Groß auch viel an Filmhochschulen unterwegs und geht zu Pitches junger Filmabsolvent:innen. 25 Filme realisiert das ZDF/Das kleine Fernsehspiel im Jahr, davon sind ca. ein Drittel Diplom- oder Abschlussfilme. Über 100 Projekte pro Jahr werden in der Redaktion des Kleinen Fernsehspiels intensiv diskutiert, erklärt Redaktionsleiter Burkhard Althoff im Interview. Das Engagement für junge Filmschaffende reicht dort bis in die Anfänge des Senders: Die erste Ausstrahlung des Kleinen Fernsehspiels erfolgte bereits drei Tage nach dem Sendeauftakt des ZDF am 4. April 1963. Im letzten Jahr wurde das ZDF/Das kleine Fernsehspiel 60 Jahre alt. 2025 wird das Debüt im Dritten des SWR, 1985 wenige Jahre nach Einführung des Privatfernsehens in Deutschland ins Leben gerufen, 40 Jahre alt.

In den zusammengezählt 100 Jahren Zusammenarbeit mit und für den Film-Nachwuchs beider Redaktionen ist sehr viel Preisgekröntes, Kontroverses, rundum Gelungenes und auch Provokantes entstanden.

So gehören u.a. DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI von Hans Weingartner, NOVEMBERKIND von Christian Schwochow, DIE BESTE ALLER WELTEN von Adrian Goiginger zu den Entdeckungen des Debüt im Dritten des SWR; Filmemacher:innen wie Nico Hofmann, Sönke Wortmann, Andreas Dresen, Aelrun Goette, Soleen Jusef und Maren Ade gaben hier ihren Einstand, während Das Kleine Fernsehspiel des ZDF Frühwerke von Rainer Werner Fassbinder, Jutta Brückner, Agnès Varda, Jim Jarmusch, Tom Tykwer, Fatih Akin, Emily Atef,  Anne Zohra Berracheds 24 WOCHEN, Nora Fingscheidts SYSTEMSPRENGER oder Mehmet Akif Büyükatalays ORAY ermöglichte.

An nationalen wie internationalen Ehrungen mangelt es den von beiden Redaktionen geförderten Filmen und Talenten nicht. Das gilt auch bei der TeleVisionale: So wurde 2023 mit ZWSCHEN UNS DIE NACHT (ZDF/Das kleine Fernsehspiel) von Abini Gold der Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste erstmals an einen Abschlussfilm vergeben und für das Langspieldebüt ELAHA (SWR/ARTE) erhielt die armenische Regisseurin Milena Aboyan den Regie-Nachwuchspreis MFG-Star.

Zu sehen sind zahlreiche Produktionen der Nachwuchstalente auch in den Mediatheken von ARD und ZDF, ausgestrahlt werden sie beim ZDF montags im Spätabendprogram, die Staffel DEBÜT IM DRITTEN wird in wöchentlicher Folge gesendet.

EHRENPREIS der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 2024

DEBÜT IM DRITTEN (SWR) - stellvertretend an die Redaktionsleiterin Stefanie Groß
ZDF/DAS KLEINE FERNSEHSPIEL - stellvertretend an den Redaktionsleiter Burkhard Althoff

JURYBEGRÜNDUNG:
Nie war es wichtiger, über die Bedeutung dieser beiden Redaktionen für den Filmnachwuchs in Deutschland zu sprechen. Dank des Engagements der hochkompetenten Redakteur:innen bei DEBÜT IM DRITTEN und DAS KLEINE FERNSEHSPIEL haben viele außergewöhnliche junge Talente den Weg von der Hochschule ins Business geschafft. Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste möchte mit dem diesjährigen Ehrenpreis die Verdienste von Stefanie Groß und Burkhard Althoff würdigen. Darüber hinaus soll mit dieser Preisvergabe, gerade in von Sparzwängen belasteten Zeiten, der öffentlich-rechtliche Rundfunk dazu ermuntert werden, den qualitativ hochwertigen Nachwuchsproduktionen zu einer deutlich früheren Uhrzeit Sendeplätze einzuräumen.